Die Nachrichtensprecher des Privatfernsehens sprachen schon von Wüstenverhältnissen in Deutschland. Anfang April wurde diese These durch einen Staubsturm mit mehreren Toten auf der A19 in Mecklenburg-Vorpommern untermauert. Die Bauern stöhnten und sprachen von drohenden hohen Ernteverlusten. Dann kam der Regen und entschärfte die Situation.
Am 30. Mai 2011 erklärte der Deutsche Wetterdienst (DWD) durch seinen Pressesprecher Uwe Kirsche: „Deutschland konnte 2011 einen sommerlichen Frühling genießen: Kein Frühjahr seit Beginn der Messungen brachte mehr Sonnenschein und nur der Frühling 2007 war wärmer. Allerdings hat es seit 1893 in den Monaten März, April und Mai auch nicht mehr so wenig geregnet.“ Damit ist die Trockenperiode amtlich belegt.
Ein paar Stellen auf der Erde waren dieses Frühjahr allerdings nicht so trocken, sondern hatten Niederschläge im Überfluss. Zum Einen ist es die viel beachtete Überflutung des Mississippi in den USA, zum Anderen gab es an der Südwestküste Afrikas mehr Regen als üblich.
Das führte dazu, dass einige die Wüste Namib durchquerende Flüsse erstmals seit Jahren wieder im Meer mündeten und nicht vorher versickerten. Allerdings fielen teilweise bis zu 70 Liter Regen pro Quadratmeter, so dass es zu Überflutungen in Namibia und Angola kam. Über 260.000 Menschen sind davon betroffen, kein Grund aber um in Deutschland darüber zu berichten. Stattdessen gibt es einen langen Artikel über die durch den Jahrhundertregen aufblühende Natur in der Welt.
Foto: Dr. Frank Eckardt, University of Cape Town, South Africa
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