Aufregung in Münster und Greifswald

Aufregung in Münster. Eine kleine Stadt aus Mecklenburg-Vorpommern, dem Osten, hat Münster eigenmächtig den Rang als Fahrradhauptstadt Deutschlands abgelaufen, und dass obwohl Greifswald viel kleiner ist, viel weniger Fahrradfahrer und Radwege als Münster besitzt. Weder die Lokalredakteure noch die Menschen vor Ort können das auf sich sitzen lassen. Was fällt diesen Ossis denn bitte ein?! Zeit sich zu erbosen.

Da ist es egal, dass diese Erkenntnis auf Grund einer wissenschaftlichen Untersuchung entstanden ist. Die Ergebnisse mehr als zwei Monate unter Verschluss gehalten wurden, um die Daten zu überprüfen. Oder dass bereits ein Jahr zuvor eine Zählung des Radverkehrs hohe Radlerzahlen brachten. Ach und den Titel Fahrradhauptstadt hatte sich Münster auch selber verliehen.

Aufregung in Greifswald. In der kleinen Stadt an der Ostsee bekannt für ihre kurzen Wege und das teilweise sehr schlechte Wetter ist in der Hochschulpolitik zwischen den Vertretenden des Studierendenparlaments die Diskussion über ein Semesterticket für den ÖPNV entbrannt. Der Ring Christlich-Demokratischer Studenten (RCDS) schlägt vor ein Semesterticket verpflichtend für alle Studierenden einzuführen. Kostenbeitrag 20 Euro pro Semester. Alternative Ideen für mehr Geld gleich ganz Mecklenburg-Vorpommern im Ticket per Bahn zu erleben sind schon auf dem Tisch.

Und auch hier herrscht nun Aufregung. Die meisten Studierenden sehen in diesem Ticket keinen Sinn. Wie auch? In einer Stadt, in der jedes Ziel innerhalb von 15 Minuten auf dem Rad zu erreichen ist, die Busse nicht an den Instituten halten oder vorlesungsunfreundliche Fahrtzeiten haben, besteht wenig Bedarf seitens der Studierenden an einem Semesterticket für den Stadtverkehr. Die Ergebnisse der Modal Split Umfrage zeigen es, zur Zeit nutzen nur zwei Prozent den ÖPNV.

Sollten wirklich 12.200 Studierende versuchen mit den Bussen der Stadtwerke zu fahren, wird es zu einem Verkehrszusammenburch kommen. Soviele Kapazitäten haben die Stadtwerke einfach nicht und wegen der Studierenden die Flotte verdoppeln oder verXfachen? Sicher nicht möglich.

Die Möglichkeit eines optionalen, also freiwilligen, Semestertickets wäre sicher die beste Lösung. Bei Regen und Schnee würden sich damit sicherlich einige Studierende in die Busse setzen.

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