Appell an Herrn Glos

Herr Glos,

der Klimawandel betrifft uns alle und daher ist der Klimaschutz ein sehr wichtiges Thema in Poltik und Gesellschaft geworden. Klimaschutz zwingt uns zum Umdenken. Klimaschutz kostet uns auch eine enorme Summe. Aber den Klimaschutz zu vernachlässigen, wird uns eine viel größere Summe kosten, wie Herr Stern in seinem Report schon richtig gestellt hat. Daher müssen wir heute etwas tun. So lobenswert privates Engagement auch ist, es müssen gesetztliche Rahmenbedingungen her, damit sich nicht nur eine Gruppe von Idealisten ändert, sondern der Großteil der Bevölkerung.

Da hilft es wenig, wenn Sie dem zweiten Teil des Klimaschutzpaketes der Bundesregierung in Ihrer Funktion als Bundeswirtschaftsminister Ihre Zustimmung versagen. Eine zusätzliche finanzielle Belastung für die Besitzer von Altfahrzeugen zu vermeiden bei der Einführung einer CO2 abhängigen Kfz-Steuer, ist da doch der Schritt in die falsche Richtung. Denken Sie nochmal nach. Ganz von vorn. Was wollen Sie mit dieser Umstrukturierung der Kfz-Steuer vom Hubraum zum CO2-Ausstoß erreichen? Einen staatlich gelenkten CO2-Rückgang bei durchschnittlichen Autoabgasen? Stossen die alten Autos nicht mehr CO2 aus, als neue? Und ist die deutsche Automobilindustrie nicht immer noch innovationsmüde und hinkt damit der internationalen Konkurrenz hinterher?

Ehrlich mal, Herr Glos, auch die Autofahrer werden sich am Ende doch über die Umstellung freuen. Sicher nicht am Anfang. Aber wenn sie sich dann Neuwagen mit einem wesentlich geringeren CO2 Ausstoß und Spritverbrauch besorgt haben, so sie es sich denn leisten können, dann werden sie Ihnen danken. Danken für eine geringere Kfz-Steuer und dafür, daß Sie mit diesen gesetztlichen Rahmenbedingungen der Automobilindustrie mal so richtig in den Allerwertesten getreten haben und diese sich seitdem bewegt hat und sparsame Autos entwickelt. Aber Ihnen als Bundeswirtschaftsminister muss ich sowas ja nicht erklären. Ein immer weiter steigender Ölpreis von zur Zeit um die 135 US $ pro Barrel laßt auch Sie nicht kalt. Der gleichzeitige Anstieg der Spritpreise führt bei den kräftig schluckenden Autos in Deutschland zu einer Verringerung der Geldmenge im Portemonai der Konsumenten und somit einer geringeren Kaufkraft. Der private Konsum, auf den viele Hoffnung gesetzt werden, wird so nur noch weiter abgeschwächt. Eine Senkung des Energieverbrauchs im Auto, im Wohnbereich, etc. würde doch zu mehr Geld führen und die Wirtschaft stützen oder nicht? Lesen Sie auch das Szenario, das der SPIEGEL entwirft.

Bedenken Sie Ihre Entscheidung doch bitte nocheinmal! Vielleicht sollten Sie sogar einen Schritt weitergehen und strengere Rahmenbedingungen erlassen. Sie haben es in der Hand!

Mit freundlichen Grüßen

Oliver Wunder

4 Kommentare


    1. Also Umstellung der Kfz-Steuer auf CO2-Ausstoß ist jetzt wohl doch beschlossen worden, allerding nur für Neuwagen und dann erst ab 2010. Bis der gesamte bundesdeutsche Fuhrpark ausgetauscht sein wird, werden schätzungsweise 10 Jahre vergehen.

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