Steter Tropfen höhlt die Tapete

Von den 21,6 Milliarden Tonnen Schnee, die der Deutsche Wetterdienst (DWD) vor kurzem als Schneedecke über Deutschland schätzte, liegt auch einiges in Greifswald. Eine bisher noch nie gemessene Rekordschneehöhe von 63cm wurde für die Hansestadt erfasst. Das ist mehr, als während der Schneekatastrophe 1978/1979 lagen.

Seit ungefähr einer Woche tauen nun die Schneemassen, Fahrrad fahren oder zu Fuss gehen ohne potentiellen Knochenbruch, ist an vielen Stellen wieder möglich. Das Tauwetter offenbart auch viele Schäden. Die Strassen wurden duch die anhaltende Kälte, tauen und wieder frieren des Wassers, arg mitgenommen. Tiefe Löcher auf fast allen Strassen sind die Folge der Frostsprengung. Teilweise sind selbst auf der Anklamer Strasse die historischen Pflastersteine in den Schlaglöchern zu sehen.

Aber auch so manche Dächer ächzen unter der Last des Schnees. Zeitweise wurden besonders gefährdete Gebäude, wie der Hörsaal Kiste, gesperrt, bis das Dach geräumt und nicht mehr einsturzgefährdet war. Jetzt, wo es taut, offenbaren sich weitere Schwächen der Flachdächer besonders in den Plattenbaugebieten. Der aufgetaute Wasser kann teilweise nicht abfliessen und sickert durch die Wände in viele Dachwohnungen ein.

So macht sich auch in meiner WG im Bad seit Samstag ein Wasserfleck an der Decke bemerbar. Steter Tropfen höhlt den Stein bzw. die Tapete. Der Notdienst der Vermietungsgesellschaft war schon da, konnte aber nur durch Inkompetenz beeindrucken. Wer versucht eine Versorgungsschachtttür statt mit einem Vierkantschlüssel gewaltsam mit einem Schraubenzieher aufzubrechen, löst kein großes Vertrauen in mir aus.

Naja, die WVG weiß Bescheid, das Problem bleibt aber erstmal weiterhin bestehen, bis sich die beauftragten Handwerker melden. Etwas Positives hat die Sache aber doch, die bald fällige Renovierung des Bades (Tapeten und Farbe), geht nun wohl nicht auf unsere Kosten.

Update 25.02.2010, 09:30 Uhr: Die Wand nässt weiterhin, erste kleine Schimmelflecken werden sichtbar. Die Stimmung sinkt.

6 Kommentare


    1. Ohja, die hab ich als Verursacher vergessen aufzuzählen. Besonders an dem Tag als bis um Mitternacht versucht wurde Eisplatten von der Strasse zu schieben, kam es zu Schäden, da das Eis an der Strasse festgefroren war und bei der Räumung Asphaltstücke rausgebrochen wurden. Aber auch an den Gehwegen ist durch zu heftigen Spateneinsatz der ein oder andere Pflasterstein zertrümmert worden.

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  1. Na das wird sich sicherlich noch nen bisschen hinziehen. Hatte das selbst mal. Bloß meine Hausverwaltung hat sich erstmal gar nicht bewegt. Erst als ich die Miete um 20% gekürzt habe, waren sie eifrig dabei! Haben deine Nachbarn das gleiche Problem?

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    1. Die WVG ist bei Schadensmeldungen eigentlich immer recht schnell dabei sie zu beheben. Da das Problem aber wohl bei vielen Mietern auftritt, kann es eventuell noch dauern. Naja, wenn sich der Schimmel weiter ausbreitet, mach ich da Druck.

      Unsere Nachbarn hab ich noch nicht befragt. Wir haben auch dieses typische anonyme Blockverhältnis. Keiner kennt sich und so. Aber Nachfragen ist trotzdem eine gute Idee.

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      1. Du könntest ja so nen Zettel aushängen. Ich kenne diese anonyme Verhältnis. Hat seine Vorteile,aber auch seine Nachteile. Bin ja mal gespannt, wie sich das bei dir entwickelt 🙂


  2. Ist denn jetzt zumindest der Schnee bei euch wieder weg? Hier bei mir in München kamen heute wieder dicke Flocken vom Himmel. Langsam reicht es mir echt mit dem Winter. Ich bin ja mal gespannt wie die End-billanz an Schäden, Salz und Arbeitsstunden so aussehen wird…

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