Fuck! Bei rot über die Ampel und erwischt

Radkontrolle Greifswald
Radkontrolle Greifswald: Im Wagen werden Vergehen und Personalien aufgenommen.

Greifswalds Polizei kümmert sich in letzter Zeit nur noch um Bagatelldelikte. Schon seit Wochen lauern sie den RadfahrerInnen in der Hansestadt hartnäckig auf, um sie wegen Benutzung der falschen Fahrbahnseite, Fahren ohne Licht, technischer Defekte am Rad oder auch Fahren über die rote Ampel mit Bußgeldern zu belegen.

Erfolgen dann Gegenmaßnahmen, wie das die Standorte der Kontrollen über Twitter verschickt werden, nennen die Damen und Herren das eine „sträfliche Unsitte“.

Radkontrolle Greifswald Strafzettel wird übergeben
Radkontrolle Greifswald: Strafzettel wird übergeben

Heute bin ich wirklich sauer darüber, weil sie mich gepackt haben. Licht am Rad war an, die richtige Seite hab ich auch benutzt, nur fuhr ich bedauerlicherweise über eine seit einer Sekunde rote Ampel an der Europakreuzung. Ne, da waren ja auch keine 100 RadfahrerInnen vor mir, die auch auf Grund der kurzen Grünphase nicht rechtzeitig vor Aufleuchten des Rotlichts rüberkamen. Ja, die Grünphase ist zu kurz und mich trifft nur bedingt schuld.

Jetzt erwarten mich ??? Euro Strafe. Ich seh einfach nicht ein, dass die Cops in Greifswald nichts Sinnvolleres zu tun haben, als ihr komplettes Personal auf Verkehrskontrolle zu schicken, um die RadfahrerInnen zu schröpfen. Andere weitaus üblere Delikte wie gesprayte Hakenkreuze werden nicht so öffentlichkeitswirksam bekämpft. Fuck it!

15 Kommentare


  1. Oh da merkt man, dass da jemand sauer ist, so viele Rechtschreibfehler 😉
    Ich kann den Unmut verstehen, doch trotzdem halte ich von diesem Polizei-Bashing nix. Sie tun ihren Job, du hast was Unrechtes getan. Klar gibt es schlimmeres, aber kein Grund mit dem Finger auf andere zu zeigen.
    Ärger würde es mich trotzdem auch, und mich könnten sie genaus dran kriegen wenn ich mal Pech habe. Aber trags mit Fassung

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    1. Die schlimmsten Schnitzer hab ich noch ausgebessert. Zeitdruck und Wut haben sich auf die Schreibweise niedergeschlagen 😉

      Gesetzlich sind die Kontrollen durchaus legitim. Seit Oktober wird aber fast jeden Tag kontrolliert und dabei sinnlos abgezockt. Sicher gibt es bei vielen Verkehrsteilnehmenden im Radverkehr Mängel am Rad und Verhalten. Doch rechtfertigen die aus meiner Sicht nicht so eine großangelegte polizeilichen Maßnahmen. Wurden die Autofahrenden in Greisfwald jemals so über einen langen Zeitraum immer wieder kontrolliert?

      Hier wird versucht eine Verhaltensänderung über Strafe zu erreichen. Verhaltensforschung in Biologie liegt bei mir allerdings zu lange zurück, um noch genau darüber Bescheid zu wissen. Ich weiß nur noch, dass so etwas selten gut funktioniert. Gerade in Fällen, in denen die Beschuldigten ihre Schuld nicht einsehen.

      Was mir persönlich auffiel, war dass ich meinen einzigen Unterricht zum Radfahren an der Grundschule hatte und das ist fast zwei Jahrzehnte her. Wenn das bei anderen auch so ist, ist klar, dass keiner die Regeln mehr kann, die sich auch ständig ändern. Freiwillige Fortbildungsmaßnahmen oder Informationsveranstaltungen zum Semesterbeginn seitens der Polizei im Rahmen der Verkehrserziehung wären ein weiteres mögliches Mittel und nicht so aggressiv wie Kontrollen.

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      1. Unwissenheit schützt vor Strafe nicht oder wie lautet das noch gleich im Juristenslang?


      2. Naja das was mit den Radlern zur Zeit relativ von der Polizei gemacht wird ist nichts anderes als Blitzerei, Videoüberwachung, Parktickets bei Autofahrern.
        Jeder Autofahrer schimpft drüber, bringen tut es am Ende nur wenig da sich die Fahrer eh nicht ändern (zu 90%)
        Aber wer erwischt wird, hat einfach mal Pech, zumal man die Straftat (ich nenn es jetzt mal so) oftmals auch bewusst begeht. Mitleid hab ich da weniger, egal wen es erwischt.
        Und ich denke, dass es prozentual bei den Radfahrern hier in HGW deutlich mehr Verkehrssünder gibt als bei den Autofahrern. Ich würde wahrscheinlich genauso fluchen wie du, aber trotzdem empfinde ich die Kontrollen nicht als falsch


  2. Soviel Aufregung, nur weil die Polizisten ihre Arbeit machen? Wie sollte man eigentlich öffentlichkeitswirksam was gegen diese Nazi-Sprayer tun? Leider ist die Aufklärungsquote bei solchen Delikten ziemlich mies.

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    1. Naja zumindest die Entfernung solcher Taten sollte schneller ablaufen. Lief es auch sonst. Diesmal dauert es aber. Daran tragen dann aber andere Schuld und nicht die Polizei. Dennoch vermisse ich da Aufklärung. Beispiel in meiner alten Heimatsstadt haben sich die Polizisten nachts teilweise in den Büschen versteckt, um Sprayer zu fangen und haben das bei drei meiner Freunde auch hinbekommen. An Schwerpunkten solcher Vorfälle kann man schon öfter kontrollieren. Ich fodere jetzt aber keine Videoüberwachung.

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  3. 45 Euro und ein Punkt in Flensburg 😉

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    1. Juhu! Dann haben die da oben in Flensburg wenigstens mal etwas zu tun. Als zur Zeit nicht Autofahrer kann ich die ja kaum sammeln, außer ich spiel Rowdy auf zwei Rädern.

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  4. Das Problem dabei ist in meinen Augen folgendes:

    Man kennt es aus anderen Städten und von anderen Verkehrsteilnehmern, namentlich den Autofahrern. Das Jahr neigt sich dem Ende zu, bestimmte Posten / Gelder sind fest im Haushalt eingeplant. So auch die Einnahmen durch Verkehrsdelikte. Nun stellt die zutreffende Stelle aber fest, dass das Plansoll für Verkehrsdelikte noch nicht erreich und die Einnahmen für den Haushalt dementsprechend zu niedrig sind.

    Also werden alle grünen und blauen Männer und Frauen rausgeschickt, um das entsprechende Defizit auszugleichen.

    Ob dabei die Radfahrer nun genug Einnahmen bringen, sei dahingestellt.

    Ich könnte mir zumindest vorstellen, dass auch dieser Aspekt mit einfließt. U.U. fahren sie ja trotzdem ein Aufmerksamkeitsprogramm, um die Zielgruppe zu sensibilisieren.

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    1. Dass die Radfahrer in Greifswald sicherlich etwas für die Verkehrsregeln sensibilisiert werden müssen, ist Fakt. Ich schätze mal, dass weniger als 50 Prozent Licht am Fahrrad haben bzw. das auch nutzen. Rücksichtsloses Fahren auf dem Bürgersteig ist auch an der Tagesordnung. Und bei Ampelvergehen sollte sowieso nicht diskutiert werden… Ach so: Sobald ich wieder ein Fahrrad habe, werde ich wahrscheinlich auch anders reagieren

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      1. Die Betrachterperspektive ist immer krass. Als Fussgänger schimpf ich über RadfahrerInnen und als Autofahrer über alle. Ja…der Mensch ist irgendwie zu dumm.

        Ich will die Kontrollen auch garnicht allzusehr verdammen, ich glaube nur nicht, dass damit etwas erreicht wird. Viele werden sich ärgern, einige davon werden ihr Verhalten überdenken, aber der Rest wird nichts ändern. Das sind genau die Leute, die auch vor der Kontrolle vom Rad steigen und danach wieder aufsatteln, dann aber nichts ändern. Zur technischen Sicherheit wäre vielleicht Fahrrad-TÜV ne fixe Idee, aber hätte viele Vorteile.

        Naja wie auch immer, die RadfahrerInnen fahren halbwegs beschissen, aber Kontrollen werden das Problem auf Dauer nicht lösen.



  5. Also mit Haushalt hat das gar nichts zu tun. Die Verwarngelder, die die Polizei erhebt, gehen in die Landeskasse und nicht ins Stadtsäckel. I.ü. würde sich z.B. mit Gurtkontrollen schneller der Haushalt entlasten lassen (30 € pro Feststellung). Gerade in Anbetracht der Gurtkontrollen haben wir aber ein verändertes Verhalten der Autofahrer festgestellt. Es dauert jetzt länger den Haushalt zu sanieren, wie immer so schön behauptet wird ;-).

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