Im November 2012 hatte sich das Zeitfenster zum Handeln geöffnet. Damals teilte Bausenator Jörg Hochheim (CDU) mit, dass das Petruswerk bereit sei, den Gebäudekomplex in der Stralsunder Straße 10, auch bekannt als Gesellschaftshaus „Zum Greif“ oder Straze, für 350.00 Euro zu verkaufen. Die Stadt Greifswald würde als Zwischenkäufer auftreten und das Gebäude dann ohne Gewinn an den Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. weiterverkaufen. Einzige Voraussetzung: Ein schlüssiges Betreibungs- und Finanzierungskonzept müsse vorliegen.
Dieses steht wohl und wurde letzte Woche einem Kreis von Interessierten vorgelegt. In einem aktuellen Flyer heißt es:
„Das Haus soll ein Ort für Menschen in Greifswald sein, die sich aktiv in die Gesellschaft und die regionale Kultur einbringen wollen. Hierfür planen wir: Holz- und Metallwerkstätten, Seminarräume, eine Medienwerkstatt, Gästezimmer, Büros für verschiedene Vereine, eine Bühne für kulturelle Veranstaltungen, einen Laden und ein Café. Außerdem wollen wir in dem Haus auch gemeinschaftlich zusammen leben.“
400.000 Euro seien für den Kauf und erste Sicherungsmaßnahmen nötig. Nun werden die Finanzmittel eingeworben. Dabei soll auf einen Bankkredit verzichtet werden und die Summe durch Spenden, Privatdarlehen und Leih- und Schenkgemeinschaften zusammenkommen. Die GLS Gemeinschaftsbank und die Stiftung Nord-Süd-Brücken sind bereits mit an der Finanzierung beteiligt.
Spenden sind auf folgendes Konto möglich:
Kultur- und Initiativenhaus e.V. | Konto-Nr.: 2024205800 | BLZ: 430 609 67
Spendenbescheinigungen können ausgestellt werden.
Wer sich mit einem Privatdarlehen beteiligen oder in eine Leih- und Schenkgemeinschaft einsteigen will, kann sich über die E-Mail Adresse finanzen@greifkultur.org an den Verein Kultur- und Initiativenhaus Greifswald e.V. wenden.
Die Straze wurde vor rund 160 Jahren gebaut und ist das letzte noch erhaltene Gesellschaftshaus aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. 2008 wurde die Straze vom Petruswerk gekauft und verfällt seitdem. Erst im November 2012 tauchten teilweise erschreckende Fotos aus dem Inneren der Straze auf, die den Zustand des Verfalls dokumentierten. Lange macht es das Gebäude nicht mehr mit. Jetzt ist die letzte Chance, es zu retten.