Eine seit 1901 Licht spendende Glühbirne und ein Glühbirnenkartell, das in den 1920er Jahren die Lebensdauer aller Glühbirnen absichtlich von 2.000 auf 1.000 Stunden verkürzte. Besser kann der Gegensatz zwischen Langlebigkeit und geplanter Obsoleszenz nicht deutlich gemacht werden.
Geplante Obsoleszenz ist der absichtliche Verschleiß von Produkten, damit sie ersetzt werden müssen und die Produzenten mehr absetzen können. Wirtschaftet ein Unternehmen nach dem Prinzip der geplanten Obsoleszenz, steht nicht die Qualität eines Produktes im Fokus sondern eine kurze Lebensdauer. Das Prinzip der geplanten Obsoleszenz widerspricht damit dem Nachhaltigkeitsprinzip.
Obsoleszenz ist eine Strategie des kapitalistischen Wirtschaftsmodell. Um stetiges Wirtschaftswachstum zu verzeichnen, muss produziert und vor allem konsumiert werden. Irgendwann sind aber die normalen Konsumwünsche der Konsumenten befriedigt, nur noch Ersatzkäufe finden statt; die Wirtschaft setzt weniger ab. Modetrends und geplante Obsoleszenz sorgen aber dafür, dass heute gekaufte Produkte morgen nicht mehr populär oder funktionstüchtig sind. Ersatz muss her. Die Wirtschaft freut sich.
Mit diesem Thema beschäftigt sich der 75minütige Dokumentarfilm „Kaufen für die Müllhalde“, der im Folgenden zu sehen ist. Hauptdarsteller: ein defekter Tintenstrahldrucker, Nylonstrümpfe, Efffizienz von in der DDR produzierten Gütern, Probleme mit iPod-Akkus, Philips und Berge von westlichem Elektroschrott in Ghana.
via ginseng
Foto: jaesuhn.tjl // Lizenz CC BY-SA 2.0