Karte der Naturkatastrophen 2010

Karte Extremwetterereignisse 2010
Naturkatastrophen Januar bis September 2010. Quelle: Munich RE

Der weltgrößte Rückversicherer Munich RE hat im Zuge der aktuellen Verhandlungen über ein neues Klimaschutzabkommen auf der internationalen Klimakonferenz in Cancún eine Pressemappe, in der sich auch eine Karte der Naturkatastrophen von Januar bis September 2010 befindet, veröffentlicht. Auf der Karte wird nach geophysikalischen, meteorologischen, hydrologischen und klimatologischen Ereignissen unterschieden. Besonders schadensreiche Ereignisse wie das verheerende Erdbeben in Haiti werden hervorgehoben und weitere Fakten in einer Tabelle präsentiert.

Der Fokus der Pressemappe liegt aber auf Extremwetterereignissen. Den Experten von Munich RE zufolge nehmen die durch z.B. Stürme, Starkregen oder Hitzwellen verursachten Naturkatastrophen zu. Verantwortlich sei dafür der Klimawandel. Auf ihrer Website schreibt Munich RE:

„Das Jahr 2010 ist bislang das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen vor 130 Jahren. Die 10 wärmsten Jahre dieses Zeitraums liegen allesamt innerhalb der letzten 12 Jahre. Es gab Rekordtemperaturen in Asien (53,5°C im Mai in Pakistan), Moskau (37,8°C) und Los Angeles (45°C), außerdem den niederschlagsreichsten August in Deutschland und die geringste Eisbedeckung im Nordpolarmeer in einem Juni. Auch der Anstieg der Anzahl wetterbedingter Katastrophen ist ohne den Klimawandel vermutlich nicht zu erklären.“

Diagramm Anzahl der Naturkatastrophen weltweit 1980 – 2009 mit Trend
Anzahl der Naturkatastrophen weltweit 1980 - 2009 mit Trend. Quelle: Munich RE

Zur Untermauerung der These, dass Naturkatastrophen zugenommen hätten, werden mehrere Diagramme gezeigt. Am Beispiel des obigen Diagramms wird sichtbar, wie seit 1980 meteorologische und hydrologische Ereignisse zugenommen haben. Die geophysikalischen Ereignisse lassen sich nach derzeitigem Wissensstand nicht durch den Klimawandel beeinflussen und schwanken um einen natürlichen Wert. Über die Stärke und Dauer der Ereignisse sagt dieses Diagramm allerdings nichts aus. Gerade aber klimatologische Ereignisse ziehen sich über einen längerfristigen Zeitraum hin. Eine Dürre dauert nicht nur wenige Tage. Diese klimatologischen Ereignisse haben im untersuchten Zeitraum noch vor den geophysikalischen Ereignissen die meisten Todesopfer gefordert.

Sollten die Experten der Munich RE Recht behalten, wird in Zukunft mit einer weiteren Zunahme der Naturkatastrophen insbesondere durch Extremwetterereignisse zu rechnen sein. Die Karte des Klima-Risiko-Index 2010 zeigt deutlich, dass dann vor allem Entwicklungsländer betroffen sein werden.

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