Trenngebot

Irgendwie ist es ja schon erschreckend, wenn man beim Gang zur Gemeinschaftsmülltonne der Wohnanlage immer wieder sieht, wie unterschiedlich die Mülltrennung in Graue und Gelbe Tonne interpretiert wird. Restmüll landet im Recyclingbehälter und Verpackungsabfälle mit Grünem Punkt im Restmüll. Drei Restmülltonnen steht eine Gelbe Tonne gegenüber. Aus Erfahrung denke ich, daß es umgekehrt sein müßte, wenn alle richtig trennen würden. Daß so, die Müllgebühren definitiv nicht sinken werden, ist den meisten Verursachern sicher nicht bewußt.

Inzwischen wird aber schon mehr als nur Rest-, (teilweise) Biomüll, Papier, Glas, Verpackungsmaterialien (Grüner Punkt), Batterien und Altkleider getrennt. Seit 2006 dürfen Elektrogeräte nicht mehr über den Haus- oder Sperrmüll entsorgt werden. Laut Elektrogesetz müssen diese Geräte mit einer durchgestrichenen Mülltonne gekennzeichnet werden und zum Recycling eingesammelt werden. So kann man teilweise bei Händlern wie z.B. MediaMarkt Altegeräte zur Entsorgung abgeben oder aber auf den Recyclinghof des kommunalen Entsorgers bringen.

Eigentlich ganz einfach, doch wird Herr X, der zwar seinen alten Fernseher gewissenhaft dort entsorgt hat, auch seine elektrische Einwegzahnbürste dort abgeben oder einfach in den Hausmüll werfen? Laut neuester UNU Studie wahrscheinlich letzteres. Die Sammelmengen von Elektroschrott in der EU sind geringer als geplant. Um diese Mengen zu erhöhen erprobt die Stadt Leipzig seit 2004 sehr erfolgreich das Konzept der „Gelben Tonne plus“. Hier dürfen nun neben den üblichen Verdächtigen auch Gegenstände aus Metall, Kunststoffen oder Verbundmaterialien sowie Elektrokleingeräte eingeworfen werden. Ein Projekt, das durchaus nachahmenswert ist.

Bleibt nur zu hoffen, daß der gesammelte Elektroschrott nicht illegal im Ausland als „Gebrauchtware“ oder „Spende“ entsorgt wird.

2 Kommentare


  1. Ansich ist das ganze „Duale System“ ja eher auf Geschäftsinteressen als auf Sinngehalt hin entstanden, wie ja leider sehr oft heutzutage. Ein sehr erleuchtender Beitrag zu dieser Problematik ist da folgender Beitrag:
    Müll-Geschäfte.

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    1. Ja, da gibt es viele Problempunkte an denen nicht angesetzt wird. Das Schlagwort Müllvermeidung ist meiner Meinung nach auch vollkommen aus dem Wortschatz verschwunden. Vielleicht wäre es sinnvoll, einheitlichen Kunststoff zu verwenden, der auch recyclingfähig ist, oder auf die Sammlung bestimmter Verpackungen ganz zu verzichten. Ich erinnere mich auch daran, daß einige Kreise im Süden den Grünen Punkt abgeschafft haben und durch bessere Trennung und Trockung des Mülls höhere Verwertungsraten erhalten wollten. Was daraus geworden ist, weiß ich nicht. Einen direkten Link finde ich auch gerade nicht. Aber einen Link, ob die Mülltrennung überhaupt noch sinnvoll ist und einen Artikel bei dem am Ende kurz über diese Möglichkeit berichtet wird.

      Anfangs wurde das DSD als Non-Profit-Gesellschaft gegründet, aber schon sieben Jahre später in ein gewinnorientiertes Unternehmen umgewandelt. Ob nun die Heuschrecke KKR an dem Unternehmen beteiligt ist, wie geplant, weiß ich nicht.

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