Neumeyer III heißt der Forschungsaußenposten des Alfred-Wegener-Instituts für Meeres- und Polarforschung in der Antarktis. Am 20. Februar 2009 wurde sie in Betrieb genommen und gehört zu einer der modernsten Stationen weltweit. Die Station ist gegen die stetig wachsende Schnee- und Eisoberfläche mit einem hydraulischen Hebesystem gerüstet. Dies hebt die Forschungstation jährlich an.
Am 11. Januar 2010 wurden die Mitglieder der Station Zeuge eines eisigen Naturschauspiels. Â Der 54 Kilometer lange, fünf Kilometer breite und etwa 200 Meter dicke Eisberg B15-K rammte die Eiskante des Ekström-Schelfeises an der Atka-Bucht in 10 Kilometer Entfernung. Die etwa 400 Millionen Eis prallten innerhalb von neun Stunden mehrfach auf das Schelfeis auf und brachen ein 300 Meter breites und 700 Meter langes Stück heraus. Auf den Satellitenbildern der Region ist die Kollision deutlich zu sehen [Link zu Animation].
B15-K ist ein Bruchstück des Eisberges B15, der sich im März 2000 aus dem Ross-Schelfeis gelöst hatte. B15 ist der der größten jemals beobachtete Eisberg und hatte eine ursprünglichen Fläche von 11.000 Quadratkilometern. Sein Weg um die Antarktis ist auf der folgenden Abbildung gut zu sehen.
Der Zusammenstoß erzeugte auch einen Riss durch das Schelfeis. Dieser und die wissenschaftlichen Beobachtungen während der Kollison werden nun von Forschern verschiedener Fachgebiete ausgewertet. Auch mit Unterwassermikrofonen wurde der Zusammenstoß aufgezeichnet. So hört es sich an, wenn ein Eisberg gegen anderes Eis prallt.
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