Positive Wirkungen des Bildungsstreiks

Die Proteste der zweiten Welle des Bildungsstreiks scheinen zu wirken. Bundesbildungsministerin Annette Schavan – vor zwei Wochen noch gegen eine BAföG-Erhöhung – will es nun doch erhöhen. Der Bildungsminister von Mecklenburg-Vorpommern, Henry Tesch (CDU), unterstützt die Proteste, in dem er die Hochschulleitung kritisiert und von ländergemachten Problemen ablenkt. In Niedersachsen wird eine Reform der Bachelor-Studiengänge angekündigt. Und in Greifswald hat der Rektor im Senat angekündigt die Fassade des Instituts der Anglistik zu renovieren.

Auch in der Presse gibt es zur Zeit viele lesenswerte Artikel zu dem Thema, zwei davon seien hier kurz erwähnt. In der ZEIT ist zu den Protesten ein interessanter Kommentar erschienen, der die Gründe der Proteste analysiert. Die taz berichtet dagegen über sich spaltende Studierendengruppen, die einen wollen die Weltrevolution und die anderen nur eine andere Bildungspolitik.

6 Kommentare


  1. BAföG erhöhen ist mal wieder die bescheuerteste Idee, auf die man kommen kann. Genau wie die Kindergelderhöhung. Anstatt Geld SINNVOLL anzulegen und Kindern in der Schule ein kostenloses Mittagessen anzubieten.

    Den gleichen Trick wendet die CDU jetzt auch bei den Studenten an.
    Mehr BAföG nützt nichts gegen überfüllte Hörsäle, nützt nichts gegen Lehrkräftemangel, nützt nichts, wenn man über die viel zu knappe Regelstudienzeit ist…..und wenn die Klausuren aufgrund von Personalmangel erst nach 3 Monaten korrigiert werden und man deshalb seinen Leistungsnachweis beim BAföGamt nicht abgeben kann, dann bekommt man auch gar kein BAföG mehr.

    Das ist wieder astreine, hirnlose Symbolpolitik und die, die nicht weiter darüber nachdenken fressen die vorgekaute Schei**e, die ihnen serviert wird.

    Sowas darf in einer aufgeklärten Gesellschaft einfach nicht durchgehen.
    Ich verzichte lieber auf 10% meines BAföGs, wenn es mal sinnvoll eingesetzt werden wirden.

    Man muss einfach wütend werden!!!

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    1. Mit meinem BAföG komm ich gerade so hin, wenn ich dann noch die Finanzierung von Exkursionen und Bücher etc. dazu rechne. Daher finde ich es persönlich gut, wenn es erhöht wird. Auch da ich zum Arbeiten gezwungen war und bin, um mir z.B. meine Exkursion nach Vietnam zu finanzieren. Dennoch ist es natürlich nicht der wichtigste Punkt, den man anpacken sollte.

      Wie du sagst, eine reine Erhöhung bringt nichts. Den blöden Leistungsnachweis könnte man abschaffen bzw. milder rangehen und einem wieder Geld zahlen, ab dem Datum an dem man bestanden hat und NICHT ab dem Datum, an dem man vom Prüfungsamt die Bescheinigung bekommt. Da können nämlich Monate dazwischen liegen. Mir entgingen somit 2 Monate BAföG.

      Oder aber die Regelung mit der Regelstudienzeit bei Studienwechslern überdenken. Nach dem 7. Semester als Diplomer das BAföG auf einmal komplett als Darlehen zu bekommen und dann nur für 12 Monate, ist nicht besonders förderlich für das Studium.

      Eine BAföG-Erhöhung nützt vermutlich den Studierenden in von Studiengebühren geplagten Bundesländern am meisten. Das macht es wieder atraktiver für Kinder ohne reiche Eltern zu studieren.

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      1. Ich bekam weder den Höchstsatz noch andere finanzielle Zuwendungen und war damit völlig zufrieden. Da ich mein Fach nach einem Semester gewechselt habe, bekomme ich allerdings für dieses und nächstes Semester gar nichts mehr.

        Allerdings bezweifle ich, dass die Erhöhung so ausfallen wird, dass man damit tatsächlich ein Studium mit Studiengebühren bestreiten könnte.

        Wie gesagt: das ist einfach wieder ein populistischer Schnellschuss, der zwar im ersten Moment toll erscheint, aber langfristig verpufft.


      2. Ich stimme Lobster absolut zu, die Bafögerhöhung ändert überhaupt nichts an den inhaltlichen Problemen des Bachelorstudiengangs. Es kommt mir eher so vor, als sollten die Studenten jetzt damit ruhig gestellt werden, dass der Staat ihnen halt mehr Geld rüberschiebt.
        Wenn die Schavan was am Bafög ändern will, soll sie es lieber über die Regelstudienzeit hinaus bezahlen und nicht verlangen, dass man sich mit einem Studiendarlehen verschuldet, wenn man mal länger braucht, weil man z.B. das Fach wechselt (ist auch bei mir der Fall). Der große Druck beim Bachelorstudium besteht schließlich darin, dass man zu viel in zu kurzer Zeit schaffen muss und deshalb eigentlich keine Zeit mehr hat,nebenher zu arbeiten oder sich zu engagieren.


      3. Aber die Politik hat doch mitgedacht und bietet einen Bildungskredit an^^ Ne ich bin auch gegen weitere Schulden und damit den Bildungskredit. Wurden die Forderungen falsch transportiert oder falsch interpretiert seitens der Politik? In der Tagesschau hiess es auch, die BAföG-Erhöhung sei eine der zentralen Forderungen des Bildungsstreiks gewesen. Äh bitte? Na ich werd ab April 2010 sehen, woher ich mein Geld bekomme. Den Kredit will ich eigentlich nicht in Anspruch nehmen.


  2. Also davon, dass die Bafögerhöhung im Bildungsstreik gefordert wurde, hab ich auch nix mitbekommen. Ich habe den Eindruck, es ist den Politikern einfach zu anstrengend, eine Reform der Reform zu machen, deswegen werfen sie mit Geld um sich, das sie eigentlich sinnvoller verwenden könnten.
    Ich krieg ab Oktober 2011 kein normales Bafög mehr, das Bankdarlehen will ich eigentlich nur in Anspruch nehmen, wenn ich keinen ausreichenden Nebenjob finde.

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