Ölpreis und Kondratieff-Zyklen

Steigende Aktienkurse an den Börsen – das sieht doch für den Normalbürger so garnicht nach Wirtschaftskrise aus und ist unverständlich. Und dann der steigende Ölpreis. Hieß es nicht, mit sinkendem Verbrauch, bedingt durch die Wirtschaftskrise, würde auch der Ölpreis noch weiter zurückgehen? Von wegen! In den letzten drei Monaten stieg der Ölpreis von ca. 40 US-Dollar pro Barrel auf inzwischen knapp 60 US-Dollar.

Telepolis dazu:

„Vieles deutet also daraufhin, dass es nicht nur um Spekulation, sondern vor allem um Verknappung geht.“

Verknappung also? Gesteuerte bzw. künstliche Verknappung oder gar Peak Oil? Mit letzterem, also dem Überschreiten der Förderhöchstmengevon Rohöl, wird ja schon länger gerechnet. Wann es soweit ist, ist meistens nur im Nachhinein zu sagen, doch die Wahrscheinlichkeit ist relativ groß, dass der Punkt erreicht ist.

Weiter geht es bei Telepolis mit „Kondratieff-Zyklen“ und der Theorie der „langen Wellen“ von J.A. Schumpeter. Wirtschaftsgeographischer Stuff in Reinstform sozusagen. Die Verknappung des Öls sei Teil der Krise, da wir uns am Ende einer langen Welle in einem Konjunkturtal befänden. Folglich wäre die fünfte lange Welle oder der fünfte Kondratieff-Zyklus, die beide um 1990 begannen, kürzer und abrupter beendet als alle Zyklen zuvor. Eine interessante Idee, die noch weiter untersucht und verifiziert werden muss.

Passen wir also auf und gucken, ob in diesen Zeiten mögliche Basisinnovationen, die auch das Öl als Wirtschaftsgrundlage ersetzen, an den Start gehen. Sonst wird der Ölpreis spätestens mit in Fahrt kommender Weltwirtschaftextrem steigen und zu neuen Problemen führen.

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