Schwalben bauen Nest so langsam wie Wowi den BER

Katze hat die Schwalben im Blick
2,40 Meter – wie komme ich da am besten hoch? Katze Mauschi würde den neuen Mitbewohnern gerne die Tatze zum Einzug reichen.

Seit wenigen Wochen bin ich Schwalben-Pate. Zwei Mehlschwalben wollen anscheinend als neue Mitbewohner bei mir wohnen, ganz anspruchslos auf dem Balkon. Meine Katze hat nichts dagegen, freut sich sogar. Die Geschichte begann allerdings mit einer schmutzigen Wand.

Der Fleck war bereits da, als ich einzog. Dunkel in der Ecke meines Balkons. An die Wand geklebter Lehm. Das Mahnmal eines Vogelhassers. Übergeklebt durch eine Schicht Aluminumfolie. Das Alu hat mich gestört, deswegen habe ich es entfernt. Das war gleichzeitig eine Einladung.

Doch es sollte Wochen dauern, bis sie angenommen wurde. Zuerst kam der Frühling und mit ihm die Zugvögel. Aus ersten Schwalben wurden Jagdverbände, verstärkt durch Mauersegler, die gemeinsam abends um die Häuser fliegen.

Überall waren Schwalben dabei ihre Nester zu bauen, mein Balkon blieb dagegen leer. Zu sehr roch es nach Abriss, Scheitern und Vertreibung. Eines Abends kamen zwei mutige Mehlschwalben und ließen sich davon nicht beeindrucken.

Mehlschwalbenpaar
Die beiden Mehlschwalben bauen wild drauf los und scheinen es nicht nicht zu können.

Erst sah es so aus, als ob sie in der Balkon-Ecke  kurz pausierten, um sich von der Insekten-Jagd zu erholen. Sie hingen an der Wand, zwitscherten und kamen schließlich wieder. Ja, sie kamen sogar mit Verstärkung, waren teilweise zu dritt und viert an der Stelle des alten Nestes. Polyamorie?

Schwalbennest
Bis hier erste Baby-Schwalben schlüpfen dauert es noch. Das Tempo beim Nestbau ist sehr langsam.

Tage später fingen sie an zu bauen. Wie es sich gehört mit Lehm. Laut Naturschutzbund soll der Nestbau nur wenige Tage dauern, doch daran halten sich meine Schwalben nicht; sie bauen seit über zwei Wochen. Inzwischen verwenden sie statt Lehm Sand und Pflanzenreste vom See.

Eine fatale Fehlentscheidung, denn härtet das Baumaterial aus, bröselt es runter und sammelt sich unter der Baustelle. Der Nestbau stockt, ist in Verzug. Wowereit und der Flughafen BER lassen grüßen. So wird das nichts mit dem Nachwuchs. Ich hoffe, die Story bekommt dennoch ihr Happy End.

Nestbauschutt
Taucher Tobi untersucht das heruntergefallene Baumaterial und stellt fest: Untauchlich.

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