Gruppenlesung gegen Nazis vor Kreistagssitzung

Lesung aus "verbrannten Büchern"
Ein Student liest einen Satz aus einem Werk von Kurt Tucholskys vor der Kreistagssitzung in Greifswald vor.

Vor 80 Jahren brannten deutschlandweit zu großen Haufen aufgetürmte Bücher. Auch in Greifswald beteiligte sich am 10. Mai 1933 die Studierendenschaft der Universität auf dem Marktplatz an der „Aktion wider den undeutschen Geist“. Dabei verbrannten Werke von Autoren, die dem Nazi-Regime nicht deutsch genug erschienen, weil sie als jüdisch, marxistisch oder pazifistisch eingestuft wurden. Einer der verfolgten Autoren war Kurt Tucholsky.

Aus zwei Werken von Tucholsky wurde heute ab 15:30 Uhr vor Beginn der Kreistagssitzung  des Landkreis Vorpommern-Greifswald in der Greifswalder Stadthalle in einer Gruppenlesung vorgelesen: Kurzer Abriß der Nationalökonomie und Was darf Satire?. An der „Aktion für Demokratie und Weltoffenheit“ beteiligten sich circa 40 Personen, die abwechselnd je einen Satz aus den zwei Schriften vorlasen. Aufgerufen zu der Aktion hatte ein Bündnis aus Grünen, Piratenpartei und SPD. Der regelmäßig in Greifswald stattfindende Protest gegen die rechtsextreme NPD im Kreistag bekam damit eine neue kreativere Seite.

Veranstaltungshinweis: Am Montag, 29. April 2013, findet um 17 Uhr im Rathaus ein Vortrag mit dem Titel „Der NS-Studentenbund in Greifswald und die Bücherverbrennung am 10. Mai 1933 in Greifswald“ statt.

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