Gleis Ladebow: Eigenbetrieb könnte 50.000 Euro pro Jahr kosten

Abriss der Eisenbahnbrücke über den Ryck
Die Eisenbahnbrücke über den Ryck wird abgerissen, um einem Neubau zu weichen.

Good news von der Ryckbrücke. Die Frage nach möglichen Altlasten kann verneint werden. „Vor dem Abriss der Brücke wurden mögliche mit Altlasten belasteten Brückenelemente entfernt, so dass von den zertrümmerten Brückenresten im Ryck keine Gefahr für die Umwelt ausgeht“, versicherte Peter Lubs, verantwortlich für Häfen und Brücken in Greifswald, bei einem Pressegespräch heute vor Ort. Der Schutt soll außerdem vollständig aus dem Ryck geborgen werden.

Ganze 752.000 Euro soll die Sanierung des Gleises nach Ladebow kosten, davon werden 607.500 Euro vom Land gefördert. Doch aktuell gibt es keinen Betreiber. Der letzte Interessent ist wegen fehlender Wirtschaftlichkeit abgesprungen. Die Stadt überlegt nun, das Gleis in Eigenregie zu betreiben, sollte sich auf eine neue Ausschreibung kein Interessent finden. Doch das könnte nochmal teuer werden. „Bei 100 Zügen im Jahr könnte ein Zuschuss der Stadt von geschätzten 50.000 Euro fällig werden“, sagte Bausenator Jörg Hochheim (CDU).

Die Stadt Greifswald bekommt eine schicke neue Eisenbahnbrücke, eine sanierte Bahntrasse und möglicherweise ein kommunales Eisenbahnunternehmen, dass über mehrere Jahre Verluste einfahren wird. Da hätte die Strecke auch weiterhin von Geisterzügen befahren werden können. Im Moment sieht es nicht so aus, als ob es den Aufwand wert wäre.

7 Kommentare


  1. na toll. typisch greifswald. danke cdu und grüne.

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  2. Weißt Du möglichweise, inwieweit die Reste der Schienentrasse nach Ladebow am Museumshafen noch nutzbar sind? Oder stehen dann dort erstmal noch monatelange Buddel- und Verlegearbeiten an? Würde sich ja anbieten, Presslufthämmer im Sommer bei dem Touri- und Studi-Hotspot….

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    1. Also es wurde gesagt, dass die Strecke zwischen Bahnhof und Brücke sehr intensiv in Stand gesetzt wird. Da sind vor allem die Bahnschwellen durchgerottet und müssen ersetzt werden. Dahinter soll der Sanierungsaufwand gering sein. Konkret heißt es in der Pressemitteilung der Stadt, dass im nördlichen Museumshafen die Betonplatten und die Verbindungslaschen der Schienen ersetzt werden müssen.

      Wenn dann mal irgendwann ein Zug fährt, wird das wahrscheinlich zwischen 22 und 4 Uhr nachts sein, da die Bahn nur dann Platz für Güterzüge im Netz hat. Am Museumshafen selber soll dann Schritttempo gefahren werden. Extra Sicherungsmaßnahmen der Gleise soll es aber nicht geben.

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  3. Übrigens ist das noch etwas absurder. Die Ampel bei der Straßenquerung in der Stralsunder Straße muss aktuell von Hand per Schlüssel auf rot geschaltet werden. Wir würden hier in Greifswald also wieder den alten Beruf des (Teilzeit-)Schrankenwärters bekommen.

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  4. Hört sich an, als wäre eine Kesselwagenmaut von 1.000€+X pro Wagon bei dem derzeit wahrscheinlichem Verkehrsaufkommen zu veranschlagen. Soll die Strecke eventuell auch noch tiefer gelegt werden? Die CDU baut doch so gerne Tunnel…

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