FB Geschichte: Verzögerungstaktik weiter erfolgreich

Historisches Institut. Foto: Gabriel Kords
Historisches Institut. Foto: Gabriel Kords

Greifswald (dlb) – Am historischen Institut der Universität Greifswald knallten am gestrigen Donnerstag die Sektkorken. Grund dafür war die erneute erfolgreiche Verzögerung des Umzugs der Fachbibliothek Geschichte.

Die Universitätsleitung ließ durch ihren Sprecher Walther Roßnau verkünden, der Zugang zu den Büchern solle weiter verhindert werden. Laut Roßnau sei dies im Sinne der Studierenden, denn „der Arbeitsmarkt für Historiker wird aktuell von viel zu vielen Absolventen überschwemmt“. Es gäbe keine Zukunft für die Geschichte.

Historisches Institut Umzug
2010 wurden die Büros des Historischen Institut geräumt. Foto: Simon Voigt

Andere Maßnahmen wie die Einführung einer Zulassungsbeschränkung lehnte er vorerst ab. „Wir greifen hier mit einfachen Methoden aktiv in den Markt ein und versuchen ihn zu korrigieren. Dazu senken wir schrittweise die Attraktivität der Studienbedigungen.“ In den letzten Jahren sei gerade im Fachbereich Geschichte ein Run auf die Studienplätze beobachtet worden.

Daher entschied man sich im Sommer 2010 das bisher für die Fachbibliothek Geschichte genutzte Gebäude wegen „Baufälligkeit“ zu sperren. Seitdem werden Studierende, Mitarbeitende und Lehrende erfolgreich am Zugang zu den Büchern gehindert. Angebliche Umzüge wurden kurzfristig immer wieder abgesagt. Der vermeintliche Umzug in die Alte Universitätsbibliothek wird nun wegen Bedenken hinsichtlich der Gebäudestatik auf unbestimmte Zeit verschoben.

Von studentischen Protestaktionen zeigt sich die Universitätsleitung inspiriert und überlegt inzwischen regelmäßig Grillabende am Historischen Institut durchzuführen. So könne den Studierenden der Geschichte auch andere Berufe schmackhaft gemacht werden.

Fotos: Gabriel Kords; Simon Voigt // CC-Lizenz BY-NC-SA 2.0

3 Kommentare


  1. Schön geschrieben… hier ist ja nur noch Zynismus angebracht. Danke!

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    1. Übrigens haben bei einer nicht-repräsentativen Umfrage 83 Prozent der Studierenden angegeben, Guido Knopp hätte ihnen Geschichte schmackhaft gemacht.

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