WWF stellt die Fleischfrage

Grillfleisch

Die Umweltschutzorganisation WWF hat heute eine neue Social Media Kampagne gestartet und die „Fleischfrage“ gestellt. Zwischen 1970 und 2009 hat sich die weltweite Fleischproduktion fast verdreifacht, während sich die Weltbevölkerung „nur“ verdoppelt hat. Der weltweit wachsenden Appetit auf Fleisch führt zu massiver Beeinträchtigung der Umwelt durch z.B. Rodung von Urwaldflächen für Weiden und Futtermittelanbau oder Treibhausgas-Emissionen durch die Viehwirtschaft.

Mit dem Stellen der Fleischfrage möchte der WWF eine Diskussion über unseren Fleischkonsum starten und zum Nachdenken anregen. Schließlich isst jeder Deutsche pro Jahr im Schnitt rund 60 kg Fleisch. Ein bedenklich hoher Konsum.

FotoRanger82 // CC-Lizenz SA-BY 2.0

15 Kommentare


  1. Oh ja… viel zu viel Fleisch. Ich habe immerhin schon einen fleischfreien Tag in der Woche eingeführt… Trotzdem ist das noch zu wenig.

    WWF hat übrigens nen guten Musikgeschmack wie ich sehe 🙂

    Antworten

    1. Ich habs gerade grob überschlagen und komme für mich persönlich auf ca. 28 kg Fleisch im Jahr.

      Antworten

  2. Ich fürchte, das Problem ist nicht das Fleisch, was wir essen. Das Problem sind (allgemeiner formuliert) die Lebensmittel, die auf dem Weg von der Erzeugung bis zum Verbrauch weggeschmissen werden. Knapp die Hälfte soll nicht beim Verzehrer ankommen, und das nicht, weil die Lebensmittel verdorben oder dergl. sind. Sie sind einfach nur zu viel produziert.

    @daburna Für Deine 28 kg Fleisch sind also mal irgendwann 50 kg erzeugt worden. Du bist also guter Durchschnitt. 😉

    Antworten

      1. Das Thema kommt immer mal wieder hoch, aber die nötige Präsenz bekommt es nicht. Deswegen ist m.E. die Eingangsfrage vom WWF nicht ganz richtig gestellt, weil sie diesen wesentlichen Aspekt gern ausklammert.


  3. Interessant ist, dass es für Deutschland keine wissenschaftliche Untersuchung über die Menge der weggeworfenen Lebensmittel gibt. In der Schweiz oder Österreich fand so eine Untersuchung statt und daran orientieren sich auch die Schätzungen für Deutschland. Das Thema ist schon ziemlich gravierend, wurde im letzten Jahr auch öfter grob in Zeitungen angesprochen. Konkret handeln muss da jeder Einzelne. Ich finde es durchaus gut, sich da ein Einzelthema im breiten Feld Ernährung/Lebensmittel herauszugreifen. Der WWF ist nun mal eine Naturschutzorganisation und sieht daher wohl mehr Handlungsbedarf bei der Fleischfrage – Stichwort Regenwaldabholzung. Den Blick vom Ganzen sollte man aber nie verlieren.

    Antworten

  4. Ich glaube, die Gesellschaften in Deutschland einerseits und Österreich und der Schweiz andererseits sind sich doch so ähnlich, dass man davon ausgehen kann, dass es hier grundsätzlich genauso ist wie bei unseren südlichen Nachbarn. Vielleicht ja auch noch schlimmer.

    Was mich an der Kampagnenorientiertheit der großen Organisationen, sei es WWF, Greenpeace oder Foodwatch am meisten stört, dass sie mit ihren plakativen Aktionen immer nur eine Sau durchs (globale) Dorf treiben. Schweine, so lehrt die Biologie, sind aber Herdentiere. Bei jeder Aktion, die dies Organisationen fahren, freuen sich alle, die gerade nicht Mode sind, dass es diesmal jemand anderes getroffen hat und sie erstmal weitermachen können wie bisher. Und der Verbraucher? Der glaubt den Organisationen damit, dass nur der eine gerade Fehler macht und alle anderen gut sind (was natürlich nicht stimmt).

    Ein paar andere, auch recht plakative Ziele, für die diese Organisationen eintreten könnten, kann ich mir schon vorstellen:
    – Kein lebendes Nutztier darf mehr als 50 km transportiert werden.
    – Kennzeichnungspflicht von aufgetautem Fleisch in den Märkten.
    – Verkauftes Fleisch muss roh verzehrbar sein.
    – Naturnahe Aufzucht und Ernährung für Nutztiere. Wir haben den Platz! (siehe stillgelegte Flächen und die Prämien dafür).
    – Der Fairtrade-Gedanke auch fürs Inland.
    „Geiz ist geil“ für Lebensmittel muss aus den Köpfen der Verbraucher raus. Die Deutschen sind diejenigen in Europa, die, gemessen am Einkommen, am wenigsten für Lebensmittel ausgeben.

    Antworten

    1. Es ist halt einfacher, nur ein Problem oder eine Facette eines Problems anzugehen.

      Da bringst du sehr interessante Forderungspunkte in die Diskussion ein. Hast du die schon auf die Kampagnenwebsite gestellt? Da würde es sich anbieten und mehr Aufmerksamkeit bekommen.

      Antworten

      1. Bei meiner Meinung zu Kampagnen soll ich das auf die Kampagnenwebseite stellen? 😉

        Ideen hätte ich zur Not noch ein paar mehr. Stichwort Erderwärmung: Klimaanlagen dürfen ihre Abwärme nicht mehr einfach in die Umgebung abgeben.
        Fänd‘ ich prima.


      2. Achso, apropos: Was für eine Kampagnen-Webseite?


  5. Es ist super, dass der WWF diese Studie finanziert hat. Aber ihr habt recht, nicht nur der übermäßige Fleischkonsum ist ein Problem in unserer Gesellschaft, sondern auch die Wegwerf und Überflussmentalität.

    Aber alles wird man nicht sofort in den Griff bekommen und so muss man das erstmal nach und nach angeben.

    Ich bin ja schon zufrieden, wenn der ein oder andere nur mal ein wenig darüber nachdenkt, man muss die Welt ja nicht von heut auf morgen retten 🙂

    Mit umweltfreundlichen Grüßen
    Robert

    Antworten

  6. Wieso fühl ich mich da an einen Burger, der unbedingt probiert werden musste, erinnert. Grüße aus Doppel-D.

    Antworten

  7. Klimateller auf dem Meißner 2013? Ist jedenfalls schon in den Konzeptwurf zur Nachhaltigkeit aufgenommen. 😉

    @WWF Deutschland:
    Psst. »Hältst« von »halten«, nicht »hälst« von »halsen«. (»Wie viele Tiere hälst Du in deinem Kühlschrank?«)

    Antworten

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert