proWindgas als Energiespeicher *Update*

Die Gegner des schnellen Ausbaus der erneuerbaren Energien haben recht: Wind weht nicht nur dann, wenn Strom benötigt wird. Daher werden Windkraftanlagen, sobald mehr Strom produziert, als verbraucht wird, gedrosselt oder komplett abgeschaltet. Es ist einfacher diese Kleinanlagen abzuschalten als ein Kohlekraftwerk runterzufahren und bei Mehrbedarf wieder anspringen zu lassen.

In Deutschland deckten die erneuerbare Energien 2010 16,9 Prozent des Bruttostromverbrauchs. Der Anteil könnte höher liegen, wenn die zuviel produzierte Strommenge gespeichert werden und im Bedarfsfall verbraucht werden kann. Der Energieversorger Greenpeace Energy eG hat dieses Problem erkannt und will die erneuerbaren Energien effizienter machen. Dazu wird es ab Oktober 2011 das Angebot proWindgas geben.

Bei proWindgas soll überschüssiger Strom Wasser mittels Elektrolyse in die Bestandteile Sauerstoff und Wasserstoff aufspalten. Der so erzeugte Wasserstoff kann dann in das Erdgasnetz eingespeist werden und dort verbraucht werden. Zwar geht bei diesem Prozess Energie verloren. Doch im Gegensatz zur Abschaltung von Windkraftanlagen bei Überproduktion kann der erzeugte Strom effektiv genutzt werden. Wasserstoff nimmt in dieser Vision die Funktion als Energiespeicher ein.

So funktioniert proWindgas
So funktioniert proWindgas. Grafik und Illustration Carsten Raffel/Greenpeace Energy

Der Preis von proWindgas steht noch nicht fest. Interessenten können sich aber schon jetzt auf der Website von Greenpeace Energy vormerken lassen und werden so über die Entwicklungen auf dem Laufenden gehalten. Greenpeace Energy sieht proWindgas für Gaskunden als ökologisch sinnvolle Alternative zu Biogas an, das viel zu häufig aus Intensivlandwirtschaft und Massentierhaltung stamme.

Update 14.04.2011 17:30 Uhr: Erste Pilotanlagen sollen bereits 2011 in Betrieb gehen. Ab 2013 soll eine Anlage im regulären Betrieb Wasserstoff ins Netz einspeisen. Für proWindgas wird ein geplanter Aufschlag von 0,5 ct./kWh brutto angesetzt. Damit soll die Nachfrageförderung von Mikro-BHKWs und insbesondere Wasserstofferzeugungsanlagen finanziert werden. Weitere Details gibt es bei Fragen und Antworten. Einen ähnlichen Weg geht die Firma ENERTRAG mit ihrem Hybridkraftwerk.

Offenlegung von möglichen Interessenskonflikten: Ich bin Anteilseigner von Greenpeace Energy eG und habe daher auch ein monetäres Interesse daran, dass dieses Produkt gut funktioniert.

Grafik und Illustration Carsten Raffel/Greenpeace Energy

4 Kommentare


  1. Eine tolle Entwicklung – eine funktionstüchtige Weise, um den grünen Strom zu speichern. Nun brauchen wir die Energieriesen wie Vattenfall und E.ON bald nicht mehr, hoffentlich sehen das auch endlich die Politiker ein und setzen sich mehr für die Interessen des Bürger ein, anstatt die erneuerbaren Energien schlecht zu reden. Ich freue mich auf 100 Prozent erneuerbare Energie.
    Beste Grüße aus Bremen sendet die Bremer Energieberatung enerpremium

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    1. „An dieser Stelle möchten wir die Chance nutzen und unser Kern-Team unseres Familienunternehmens vorstellen: …“
      Chanche genutzt und hier kostenlos Werbung gemacht! 😉

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      1. Immerhin befasst sich der Kommentar mit dem Thema und ist nicht so plumper Spam oder Werbung wie hier sonst reinkommt und nicht freigeschaltet wird.


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