Erneut Langlaufloipen statt geräumter Wege

Es ist knapp acht Monate her, als der schneereiche Winter 2009/2010 zu Ende ging. Über Monate gab es immer wieder Schneestürme und am Ende wurde in Greifswald die vorher noch nie amtlich gemessene Rekordhöhe von 63 Zentimeter Schnee erreicht. Weil das Streusalz schnell ausging, lag monatelang zu Eis gepresster und gefrorener Schnee auf Straßen und Geh- und Radwegen. Nun sind die Streusalzlager voll und der Winterdienst hat sich auf Schnee eingestellt.

Tja, ich unterdrücke jetzt die in mir aufkommende Schimpfwort-Kanonaden, aber die gestrigen 15 Zentimeter Neuschnee haben sich an vielen Stellen über die bitterkalte Nacht wieder zu Eisplatten komprimiert, da sie nicht weggeräumt wurden. Greifswalds Fahrradstraße ähnelt erneut einer Langlaufloipe. Lerneffekt aus dem letzten Winter? Man könnte jetzt böswillig sein und sagen, es gab keinen Lerneffekt. Aber warte wir einfach mal ab, was schneemäßig noch kommt und wie die Räumung weiter betrieben wird.

Rudolf-Petershagen-Allee im Schnee
Rudolf-Petershagen-Allee im Schnee am 1. Dezember 2010

5 Kommentare


  1. Manche Straßen bei Schneefall sofort für den KfZ-Verkehr sperren, anders geht es nicht. Aber die Dummbeutel im Amt begreifen es halt nicht.

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  2. Ach, hier in Cottbus ist das ganz genauso. Ich glaube, der Winterdienst hat darauf gehofft, daß der kräftige Wind heute das Problem wegbläst. 😉

    Ansonsten hab ich auf dem Campus die beinahe schmerzvolle Erfahrung gemacht, daß die Aufgabe des hiesigen „Räum“fahrzeugs (Ich glaube, der Singular beschreibt die Fahrzeugflotte recht gut.) darin besteht, aus einer Schneedecke eine möglichst stark komprimierte, hübsch polierte Platte zu machen…

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    1. Cottbus verleiht sich aber nicht selbst den Titel „Fahrradhauptstadt“, wie es die Stadtoberen hier in Greifswald gemacht haben, nachdem herauskam, dass prozentual mehr Menschen Radfahren als in Münster. Da erwarte ich von dem Winterdienst dann eine höhere Priorisierung der Radwege. Aber wie gesagt, abwarten. Es stürmt und schneit ja gerade wieder gewaltig. Zeit neue Fotos zu machen.

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  3. Okay, Fahrradhauptstadt wäre hier tatsächlich sehr verfehlt. Es hat ja geraume Zeit gebraucht, bis sich die Erkenntnis durchsetzte, daß Fahrradwege was tolles sind, und daß ein Fahrradweg kein 50cm „breiter“ Streifen zwischen Straße und Bäumen ist, gepflastert mit Schlaglöchern Wurzelaufbrüchen, und zudem schön zur Straße hin geneigt, so daß man auf dem nassen Laub dank der vorgenannten Hindernisse eine unangenehme Tangentialkomponente zur stark befahrenen Straße hin erfährt…

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