Busbahnhof an der Realität vorbei geplant

Bahnhofsvorplatz in Greifswald2,3 Millionen Euro für den Bau eines Busbahnhofes in einer Stadt auszugeben in der laut Studie aus dem Mai 2009 nur 1,7 % der Bevölkerung den ÖPNV für die täglichen Wege nutzen, das ist absurd. Wenn dann 100.000 Euro für die Diagonalquerung der Europakreuzung ausgegeben werden sollen, dann ist der Aufschrei groß. Dabei nutzen 44% der Greifswalder Bürgerinnen und Bürger das Fahrrad als wichtigstes Verkehrsmittel. Es müsste genau andersrum sein. Jetzt muss der Aufschrei kommen! Der aktuelle Busbahnhof ist sicher hässlich, doch hat so ein teurer Umbau keine Priorität. Die Planungen gehen an der Relität vorbei. Mit den 2,3 Mio Euro kann sicherlich wesentlich mehr im Bereich Rad- und Fussverkehr bewegt werden. Nach der Beseitigung der Buckelpisten wäre es endlich legitim, stolz auf den Titel Fahrradhaupstadt zu sein.

Gleichlautender Kommentar wurde der Ostsee Zeitung als Leserbrief zugeschickt.

Foto: Gabriel Kords // CC BY NC SA

6 Kommentare



  1. Hallo,
    ich hab den geplanten Busbahnhof ehrlich gesagt nie wahr genommen, aber ich geb dir Recht. Das Geld sollte besser dafür ausgegeben werden Fahrradwege zu verbessern oder ggf. neue einzurichten, damit sich Fußgänger und Fahrradfahrer nicht immer in die Quere kommen. Da solle der Ansatz sein und nicht bei einem Busbahnhof, der auch so gut funktioniert.

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    1. Ein funktionierender Busbahnhof hat meiner Meinung nach an jeder Haltestelle eine Überdachung, das fehlt gerade. Hier muss etwas gemacht werden, aber so groß zu planen, finde ich dann doch zu weit ab von der Realität geplant.

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  2. Was kostet eigentlich der Busverkehr pro Jahr? Oder anders gefragt: Wie lange könnte man mit 2,3 Mio. gänzlich kostenlosen Busverkehr anbieten?
    Ich will hier keineswegs die Bemühungen, die Fahrradinfrastruktur auszubauen, gegen den ÖPNV ausspielen, aber kostenloser Busverkehr (oder so ~50¢ pro Fahrt) wäre dennoch ein großer Vorteil für viele Greifswalder.

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    1. Gute Frage!

      Mir ging es auch nicht darum mit dem Beitrag dem ÖPNV ein Grab zu schaufeln. Es gibt genug Zielgruppen, die nicht das Rad nutzen können und auf Busse angewiesen sind.

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