Doku: Die Tragödie der Provinz

Plauen Unter Bahnhof. Aug 1989
Plauen Unter Bahnhof. Aug. 1989

Wenn es um Regionen in Deutschland geht, in denen Rechtsextreme, also Neonazis, Faschisten und Rassisten, sehr präsent sind und versuchen den Ton anzugeben, wird häufig nur Vorpommern genannt. Dabei besteht aber die Gefahr andere Gegenden zu übersehen, so z.B. das Vogtland.

Das Vogtland, ein Gebiet, das Teile der Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen umfasst, ist nicht besonders bekannt. Noch heute leben die Städte in der Region vom Ruf längst vergangener Zeiten. Viel ist vom alten Glanz der einstmals durch Industrie und Kultur geprägten Gegend nicht übrig geblieben.

Inzwischen hat sich eine militante rechtsextreme Szene etabliert, die den Alltag dominiert. Deswegen haben der Journalist Maik Baumgärtner und der Kameramann Ralm Zimmermann einen Dokumentarfilm über die Ausbreitung rechtsextremer Strukturen im Vogtland gedreht.

Unter dem Titel „Die Tragödie der Provinz“ wird der Film demnächst zu sehen sein (mehr Infos dazu später hier). In ihrer Presseerklärung schreiben die beiden:

„[…] weil man schon oft gehört hat, dass die Neonazis versuchen über die Dörfer die Städte zu erobern und warum soll man denen das dann hier überlassen? Sich in irgendeine Metropole setzen und warten bis sie kommen? Das ist zwar noch ein langer Weg bis dahin, aber es muss Widerstand da sein, sonst geht das unter hier, das ist wirklich so […]“ Benjamin, Reichenbach

Grund genug für uns einmal genauer hinzuschauen und die Menschen vor Ort zu Wort kommen zu lassen.

Im thüringischen und sächsischen Vogtland existieren nationalistische und demokratiefeindliche Strukturen, die es geschafft haben, Angsträume für Andersdenkende zu etablieren.

Menschen, die sich gegen Neonazis engagieren, sehen sich oft mit einer erkenntnisresistenten Öffentlichkeit konfrontiert. Die Angst, Opfer rechter Gewalt zu werden, gehört für viele zum Alltag.

Foto: sludgegulper; CC BY-SA

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