EWN Lubmin: Atomsuppe in die Ostsee geleitet

Das „Zwischenlager“ der Energiewerke Nord (EWN) in Lubmin steht im Vedacht jahrelang radioaktiv verseuchtes Wasser in die Ostsee eingeleitet zu haben.

Die Ostsee Zeitung heute schreibt hierzu:

„Das Atom-Zwischenlager Lubmin steht im Fokus staatsanwaltschaftlicher Ermittlungen. Wie der leitende Berliner Oberstaatsanwalt Andreas Behm der OSTSEE-ZEITUNG bestätigte, laufen die Untersuchungen seit Januar (AZ: 95 Js 174/10). Anlass ist eine Strafanzeige gegen die Betreiberfirma, die Energiewerke Nord (EWN), sowie gegen die Gesellschafterin, das Bundesfinanzministerium in Berlin.

Der Vorwurf: EWN soll seit 1992 ohne Genehmigung große Mengen atomar belasteten Abwassers in den Greifswalder Bodden einleiten. Die Rede ist von 684.000 Kubikmetern pro Stunde. Die Betreiber verstießen damit sowohl gegen das deutsche Wasserhaushalts- als auch gegen das Atomgesetz. Laut Strafanzeige handelt es sich um verseuchte Abwässer, die beim Reinigen, Kühlen und Behandeln von Atom-Müll entstünden.“

Super! Und das in einer Urlaubsregion. Über mögliche gesundheitliche Folgen oder Belastungen der Umwelt gibt es bisher keine Berichte. Auch nicht, wie hoch das Wasser belastet war/ist. Baden werde ich in der Ostsee definitiv erstmal nicht mehr. Ein tolles Beispiel, wie man mit Atommüll umgeht und ein gutes Argument, Atomkraftwerke endlich abzuschalten.

6 Kommentare



  1. Interessante Zahlen. Hat da mal einer nachgerechnet? Oder ist da irgendwo ein Komma verlustig gegangen. Bei einem Rohr mit einem Durchmesser von etwas über einem Meter müsste das Wasser mit knapp 700 km/h durch das Rohr rauschen. Bei 7 entsprechenden Rohren sind es dann nur noch 100 km/h. Aber da würden doch irgendwann mal die Rohre auffallen, die aus dem Werk in die Ostsee gehen? Und da ist dann früher keiner drauf gekommen?

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  2. -“ Baden werde ich in der Ostsee definitiv erstmal nicht mehr.“-

    Naja bis auf ein kleines Loch für „Seebären“ an der Lubminer Seebrücke ist das im Moment ja auch schwer möglich. Ich denke man sollte erste einmal das Ergebnis der Untersuchungen abwarten, ohne gleich hysterisch zu werden. Wenn seit 18 Jahren dieser angebliche Verstoß ohne Auffälligkeit und Folgen geblieben ist, sollte am schon etwas skeptisch gegenüber der Anschuldigung sein.
    Gänzlich unglaubwürdig wird die Aussage, dass „684.000 Kubikmetern pro Stunde“ an verseuchtem Wasser in die Ostsee fließen würden.
    Zum Vergleich, das SKW hätte als aktives Kraftwerk eine Kühlwassermenge in der Größenordnung von 246.000 m³/h gebraucht!

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    1. Ja, die Mengen sind irgendwie merkwürdig. Ich hoffe, die OZ oder eine andere Zeitung präsentiert da bald bessere Zahlen und eine Einschätzung der Gefahren. Die fehlt ja leider völlig. Wieso ist eine gute Frage, denn die Schalgzeile schadet wieder dem Tourismus in der Region. Erst war es das Steinkohlekraftwerk, das Negativschlagzeilen brachte nun radioaktiv verseuchtes Wasser.

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      1. Wer weiß, wer da welche Zahlen lanciert hat. Vielleicht hat ja noch ein abgelehnter Projektbetreiber nachgetreten … 😉


  3. Die genannten 684.000m2 Wasser waren die Höchstmenge der vorher am Standort betriebenen AKW. Diese sind nach Kenntnis aber nie gebraucht worden. Alles weitere wird die Untersuchung ergeben, die es abzuwarten gilt.

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