Arbeiten mit OSM: Stadtpläne selber bauen

In der Rubrik „Arbeiten mit OSM“ werden in unregelmäßigen Abständen Möglichkeiten gezeigt, wie die freien Geodaten von OpenStreetMap genutzt werden können. Die Artikel richten sowohl an Laien als auch an Profis der Kartographie.

Die Erstellung von Stadtplänen kostet Geld. Das können sich viele Gemeinden oder Städte leisten, manch kleiner Ort aber nicht. Wer seinen BürgerInnen dennoch einen Stadtplan reichen möchte, kann dies recht kostengünstig mit OpenStreetMap (OSM) schaffen.

OpenStreetMap ist ein Projekt, dass für jeden Menschen frei nutzbare Geodaten sammelt und daraus eine Weltkarte erstellt. Ähnlich wie die Wikipedia funktioniert das Projekt so, dass die Nutzenden die Daten zusammentragen. Oft sind die Daten in OpenStreetMap wesentlich genauer und aktueller als in GoogleMaps, dem Weltmarktführer für Karten im Internet.

Erstellung

Seit Herbst 2009 gibt es nun eine Website namens MapOSMatic, mit dessen Hilfe ganz einfach Stadtpläne aus den Daten von OpenStreetMap erstellt werden können. Entweder werden Verwaltungsgrenzen gewählt (funktioniert in Deutschland nicht) oder aber ein Ausschnitt in der OSM-Karte wird durch Zoomen ausgewählt. Die Website erstellt nun innerhalb weniger Sekunden einen Stadtplan. Der Plan ist als PNG, PDF und SVG verfügbar und druckfertig.

Stadtplan von Greifswald kleine Vorschau
Stadtplan von Greifswald kleine Vorschau (klicken für großes Bild)

Neben dem Stadtplan, der in Quadrate aufgeteilt ist, um leicht nach Straßen suchen zu können, gibt es noch eine Rückseite mit Straßenverzeichnis, das sich auf die Planquadrate bezieht. Zur Erstellung ist keine Anmeldung notwendig. Das ganze Projekt ist kostenlos und auch die Stadtpläne können kostenlos benutzt, vervielfältigt, verändert und auch verkauft werden. Solange dies unter den Bedingungen der OpenStreetMap-Lizenz geschieht.

Natürlich muss es sich nicht zwingend um einen Stadtplan handeln, auch Karten von Regionen oder Ländern sind möglich.

Rückseite des Stadtplan von Greifswald kleine Vorschau
Rückseite des Stadtplan von Greifswald kleine Vorschau (klicken für großes Bild)

Kritik

Allerdings fehlen noch wichtige Angaben auf der Karte. Abgesehen von den typischen kartographischen Merkmalen wie Nordpfeil, sowie graphischer und numerischer Maßstab gibt es keine Legende. Das ist sehr schade, denn die Karten enthalten inzwischen viele Symbole, die unerklärt bleiben. Auch die verschiedenen Wegefarben bedürfen einer Erklärung. Leider enthalten die Karten nicht alle vorhandenen Wege. Dies liegt an den noch nicht vollständigen Daten von OSM, die sich aber durch die Mithilfe vieler Freiwilliger ständig verbessern.

Fazit

Die Erstellung eines Stadtplans mit Hilfe von MapOSMatic gestaltet sich sehr einfach. Die Karten liegen hochauflösend vor und können sofort verwendet werden. Es gibt auf den Karten viele Details, wie Postkästen oder Bushaltestellen. Leider werden die Symbole aber nicht in einer Legende erklärt. Das muss bei einem Stadtplan auch nicht zwingend gemacht werden. Mit dem ebenfalls erstellten Straßenverzeichnis sollte es möglich sein, sich in einer Stadt gut zurecht zu finden.

Bisher gab es keine Möglichkeit so schnell und kostenlos einen aktuellen Stadtplan zu erstellen. Die Erstellung ist nun nicht nur Ämtern, Firmen und Profis vorbehalten, sondern jeder kann sich einen eigenen Stadtplan mit dem gewünschten Ausschnitt erstellen. Eine kleine digitale Revolution in der Kartographie.

Die in diesem Beitrag verwendeten Beispieldaten aus Greifswald können hier in den oben besprochenen Formaten heruntergeladen werden.

7 Kommentare


  1. nett! Im Bezug auf Loja gleich auf Anhieb besser als das, was die Touri-Info rausgibt!

    Antworten

    1. Hehe! Du als Photoshop-Profi kannst mir und den anderen LeserInnen sicher mitteilen, was das für eine Auflösung ist, wenn ich es ausdrücken würde oder?

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      1. Danke, ich dachte aber eher an die Din-Formate oder in cm. Ist besser vorstellbar als Pixel.


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