Weiterhin völkische Aktivitäten in MV

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Symbol des Sturmvogel

Ende März 2009 verbot das Bundesinnenministerium die rechtsextreme Jugendorganisation „Heimattreue Deutsche Jugend – Bund zum Schutz für Umwelt, Mitwelt und Heimat e.V. (HDJ)„. Die HDJ war in Mecklenburg-Vorpommern sehr aktiv und führte hier viele Zeltlager durch.

Nun trafen sich Ende Dezember ca. 40 Kinder, Jugendliche und Erwachsene auf dem Hof „Recknitzberg“ bei Neuhof im Kreis Doberan zum Winterlager. Kein ungewöhnliches Vorhaben bei PfadfinderInnen und Jugendbewegten. Doch die Teilnehmenden waren Mitglieder des „Sturmvogel – Deutscher Jugendbund“. Der Sturmvogel ist eine Abspaltung der ebenfalls verbotenen Wiking-Jugend und gilt als völkischorientierte oder neurechte Gruppe.

Andrea Röpke und Andreas Speit schreiben dazu auf blick nach rechts:

„Viele der rund 200 bundesweiten Anhänger haben durch Familie und Verheiratungen Kontakte von bündischen Gruppen bis hin zu HDJ-Akteuren, von der NPD bis ins öko-neuheidnische Spektrum.“

Alarmiert von der Antifa Rostock, sah dann auch die Polizei bei dem Lager vorbei, fand aber keine Anhaltspunkte für Straftaten oder Ordnungswidrigkeiten. Laut Ostsee-Zeitung wird das Innenministerium in Schwerin nun den Sturmvogel überprüfen lassen.

INFO ÜBER SIEDLUNGSPROJEKTE

Logo der Artamanen
Symbol der Artamanen

Und auch die „Artamanen“ bzw. „Neo-Artamanen“ sind weiterhin ein wichtiges Thema. Die „Landesweite Opferberatung Beistand und Information für Betroffene rechter Gewalt in Mecklenburg-Vorpommern (LOBBI)“ widmet in der aktuellen Ausgabe ihres Newsletters einen Artikel den völkischen Siedlungsprojekten in Mecklenburg-Vorpommern.

Die Siedler stehen in der Tradition der Artamanen, einer jugendbewegten Strömung gegen Ende der Weimarer Republik. Die Artamanen vertraten eine völkische, agrarromantische Blut-und-Boden-Ideologie. Mitglieder waren unter anderem der spätere Lagerkommandant des Konzentrationslagers Auschwitz, Rudolf Höß, sowie der spätere SS-Reichsführer Heinrich Himmler.

In Koppelow (Landkreisen Güstrow) und Goldebee (Landkreis Nordwestmecklenburg) soll es laut LOBBI seit Anfang der 1990er Jahre eine völkische Siedlungsstruktur geben. Die Siedler in Koppelow entstammen angeblich teilweise der Jugendorganisation „Freibund – Bund Heimattreuer Jugend“.

2 Kommentare


  1. Hinsichtlich der angeblichen Siedlung im Landkreis Nordwestmecklenburg hat das Landgericht Rostock dem LOBBI e.V. mit einer einstweiligen Verfügung untersagt, entsprechende Behauptungen aufzustellen.
    Für den Fall der Zuwiderhandlung ist ein Ordnungsgeld bis 250.000,- € fällig, ersatzweise Ordnungshaft bis zu 6 Monaten. Die Kosten des Verfahrens trägt LOBBI.

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