Nachtrag: Reallöhne gesunken

Markus Sievers hat für die Frankfurter Rundschau einen schönen Kommentar zu dem Thema der gesunkenen Reallöhne geschrieben:

„Kein anderes EU-Land hat seine Arbeitnehmer so gedrückt und die Kapitalbesitzer so gepäppelt. Kein anderes Land hat derart auf den Weltmärkten aufgetrumpft und andere Nationen mit seinen ständig wachsenden Exportüberschüssen so in die Enge getrieben.

Man muss kein Klassenkämpfer sein, um das deutsche Geschäftsmodell für gescheitert, ja für krank zu erklären. Mit ihrer Gier nach noch mehr Verzicht und neuen Exportrekorden haben die Deutschen ihren Beitrag zur Finanzkrise geleistet. Gern mokieren sie sich über die Amerikaner, die über ihre Verhältnisse gelebt hätten.

Wer permanent unter seinen Verhältnissen lebt, ist aber ebenso für die gefährlichen Ungleichgewichte in der Weltwirtschaft verantwortlich. Deutschland muss das Gleichgewicht wiederfinden. Eine Stärkung der Arbeitnehmer und höhere Löhne sind ein Gebot nicht nur der Gerechtigkeit, sondern auch der ökonomischen Vernunft.“

Desweiteren wird auf den NachDenkSeiten darauf hingewiesen, dass der Bericht des DIW genau gelesen werden muss,

„denn u. a. steht da, dass in den alten Bundesländern die Reallöhne sogar schon seit Beginn der 90er Jahre tendenziell auf Talfahrt sind (S. 552).“

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