OpenStreetMap vs Google Maps am Beispiel HGW

Die Benutzung von Kartendiensten im Internet ist für viele Menschen üblich geworden. Schnell mal online gucken, wie man vom Bahnhof zum Hotel kommt, wo der beste Freund hinzieht oder was das Satellitenbild des eigenen Wohnumfelds alles so zeigt, gehört für viele zum Surfalltag. Dazu greifen die meisten auf den Branchenprimus Google Maps zurück.

Google Maps stellt jeden Ort der Welt auf der Karte dar. Eine umfangreiche Suche nach Strassenname inklusive Hausnummer, Postleitzahl und Ort, dazu Wegbeschreibung, Satellitenbilder – das alles bietet Google Maps, aber auch die aktuelle Verkehrslage, Fotos, Videos, Geländekarten, nichts was es nicht gibt. Und wenn es nicht Google selber liefert, so findet es sich mit Sicherheit bei den zahlreichen Mashups (Bed.: Verknüpfung/Vermischung von Medieninhalten zur Schaffung neuer Inhalte). Neue Mashups finden sich beispielsweise auch im Google Maps Mania Blog.

Nun gibt es neben dem Marktführer auch einige Alternativen. Im Folgenden wird das freie Kartenprojekt OpenStreetMap vorgestellt. OpenStreetMap ist der Versuch für jeden frei nutzbare Geodaten zu sammeln und daraus eine Weltkarte zu erstellen beziehungsweise daraus Spezialkarten abzuleiten. Das Projekt gibt es nun bereits seit 2004 und hat seitdem einiges an Daten gesammelt.

Ähnlich wie die Wikipedia funktioniert das Projekt so, dass die Nutzenden die Daten zusammentragen. Auf verschiedene Weisen ist es möglich, an dem Projekt mitzumachen: Daten sammeln per GPS-Empfänger, Übertragen von Daten aus zum Beispiel Luftbildern, Daten Eingeben per Browser oder speziellem Programm. Nach einer kurzen Anmeldung auf der Homepage des Projektes kann es losgehen. Allerdings sollte vorher erst die ausführliche Anleitung gelesen werden.

Die Verwendung der Daten ist unter der freien Lizenz Creative Commons möglich. Die Einbettung von Karten in Homepages, Ausdrucke sowie die gewerbliche Nutzung ist somit möglich und führt nicht zu Abmahnungen, die bei Google Maps riskiert werden.

Im Oktober 2008 wurde ein symbolträchtiger Meilenstein in Deutschland mit der kompletten Erfassung von Hamburg gefeiert. Aber auch die meisten anderen deutschen Großstädte sind dort fast vollständig erfasst.

Wie sieht es mit Greifswald aus? Dazu werfen wir einen Blick auf die deutsche Seite von OpenStreetMap. Nachdem Greifswald mit Hilfe des Zooms in guter Auflösung vorliegt, stellt sich heraus, auch die Hansestadt ist gut erfasst. Aber wie gut wirklich? Ein Vergleich mit dem Marktführer lohnt sich. Hierfür gibt es ein Tool im Internet, das die unterschiedlichen Karten nebeneinander im Browser darstellt. Vergleichen geht so ganz einfach. So sieht so ein Vergleich dann aus:

Vergleich OpenStreetMap mit Google Maps
Vergleich OpenStreetMap mit Google Maps. Klicken für großes Bild

Auf dem Screenshot oben ist nun Geifswald im Karten-Vergleich zu sehen. Links die Karte von OpenStreetMap und rechts Google Maps. Sofort fällt auf, dass die Karte von OpenStreetMap mehr Daten enthält und aktueller ist. Dort finden sich alle Neubaugebiete, Fahrrad- und Fusswege auf dem Wall und im Stadtpark, die Stadtgrenze und Berge mit Namen. Die Karte von OpenStreetMap hat einen wesentlich höhren Informationsgehalt und ist aktueller. Im direkten Vergleich gewinnt OpenStreetMap also gegen Google Maps.

Dennoch gibt es ein paar negative Punkte an OpenStreetMap. So sind kleinere Dörfer teilweise noch nicht so detailliert erfasst. Das nur wenige Kilometer südlich gelegene Anklam ist bei OpenStreetMap ein noch weißer Fleck. Desweiteren ist derzeit keine Suche nach Hausnummern möglich. Mit einer besseren Suchfunktion kann dieses Projekt Google Maps den Rang ablaufen. Inhaltlich und aktualitätsmässig hat es das (in den Ballungszentren) schon getan.

Nützliche Links zu OpenStreetMap:

Der Beitrag ist wortgleich auch im WebMoritz erschienen.

6 Kommentare


  1. Wie Anklam Dorf? Wir sind immerhin (noch) Kreisstadt. 😉
    Ja das ist eben ein kleiner Nachteil das man doch immer auf die Hilfe der örtlichen Bevölkerung angwiesen ist, man sieht es ja an unserem Beispiel. 😉

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    1. Oh, doch nicht wortgleich mit dem WebMoritz. Dort hatte den Satz so „So sind kleinere Dörfer und Städte teilweise […]“ geschrieben.Mich würd das ja schon reizen, ein GPS-Gerät besorgen und dafür sorgen, dass die Heimatgemeinde dort gut verteten ist. Man verewigt sich ja schon ein wenig und das will schliesslich doch fast jeder Mensch 😛 Also. wer leiht mir und Tobi ein GPS-Gerät, damit wir mal ein WE Anklam in OpenStreetMap eintragen?

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  2. Die Adressuche ist in Openstreetmap dann möglich, wenn sich jemand die Mühe genommen hat, die Häuser einzuzeichnen mitsamt der Adresse oder wenigstens Punkte mit der Adresse (Strasse, Hausnummer).

    Wenn dies nicht der Fall ist, zeigt Openstreetmap nur die Strasse an.

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