In Zeiten von HipHop-Inflation kommen diese Alben gerade rechtzeitig, um zu zeigen, daß es auch anders gehen kann. Gleich drei deutsche Künstler brachten von August bis September ihre neuen Alben heraus, Jan Delay mit Mercedes Dance, Dendemann mit Die Pfütze des Eisbergs und Blumentopf ihre Musikmaschine.

Nachdem Jan Delay schon eine Solo Platte mit Reggae gefüllt hat, ist er jetzt zum Funk gekommen und singt und rappt über funky Beats. Eine sehr interessante und gut gemachte Platte, die entgegen einiger anders lautenden Meinungen doch sehr politisch ist. Dazu gab es ein Interview im Spiegel vom 25.09.2006 unter dem Titel „Kritik muss tanzen“

Von Dendemann kommt nun endlich das lang angekündigte und sehnsüchtig erwartete Solo-Album. Die Pfütze des Eisbergs ist das erste Album nach der Trennung von DJ Rabauke und dem damit verbundenen Ende des sehr erfolgreichen Duos Eins Zwo. Auch dieses Album ist sehr gelungen. Nur die Hook ist manchmal ein bisschen nervig und wirkt im Gegensatz zu früheren Eins Zwo Produktionen noch unreif und unfertig. Ein Highlight ist natürlich der auch auf der Dendemann Homepage gratis erhältliche Track ErsoIchso, der eine Fortsetzung des von der legendären Eins Zwo Sport EP stammenden Songs Ich so, er so ist.

Das dritte Album ist das inzwischen fünfte Werk der Münchner Formation Blumentopf. Auf Musikmaschine experimentieren die Jungs sehr erfolgreich mit Instrumenten, die sie vorher extra zu spielen gelernt haben. Hörtips sind hier: Platz 80 (da waren sie inzwischen allerdings in den Albumcharts leider erfolgreicher), Schweiss und Bretter die die Welt bedeuten (eine Ode an alle Skateboardfahrer, der Beat besteht aus Skategeräuschen).

Alle drei vorgestellten Acts sind zur Zeit auch gerade auf Tour. Sicher lohnt es sich mal deren Websites abzuchecken und das ein oder andere Konzert zu besuchen.