Hamburg – Schön und schmuddelig

Heidi Klum, so sagen einige, sei die schönste Frau der Welt. Hamburg, so sagen viele, sei die schönste Stadt der Welt. Was haben nun Frau Klum und Hamburg gemeinsam? Beide müssen sich pflegen, damit sie schön bleiben. Heidi geht dafür zum Friseur und steht morgens vielleicht stundenlang vor dem Spiegel. Hamburg braucht dafür seine Müllmänner und Straßenfeger. Seit nun mehr sieben Tagen streiken diese aber. Es geht um 1,5 Stunden mehr Arbeit pro Woche und einige zehntausend mit dieser Maßnahme bundesweit gefährdeten Arbeitsplätze. In Zeiten der Rationalisierung auch im öffentlichen Dienst werden in anderen Landkreisen schon Arbeitsplätze durch einen Roboterarm am Müllfahrzeug ersetzt. Klar, daß die Menschen Angst um ihren Job haben.

Müll vor den Tonnen

Doch wer profitiert und wer leidet unter diesem Streik? Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes ist die Kommune bzw. hier Stadt Hamburg. Also salopp gesagt Politiker. Wenn bei z.B. VW gestreikt wird, betrifft dieser Streik ein Werk und VW kann nicht mehr genug Polos etc. produzieren. VW macht Verlust. Klar. Streiken jetzt die Angestellten des öffentlichen Dienstes, führt dies nicht zu einem Produktionsausfall. Es entstehen nicht sofort sichtbare Kosten. Manch ein Politiker mag sich ärgern, da er seine Mülltonne nicht geleert bekommt. Andere freuen sich, da sie nun endlich wieder falschparken können, ohne ein Knöllchen zu kassieren. Wer ärgert sich aber am meisten? Richtig der normale Bürger.

Müll am Weg

Die Straßen werden immer dreckiger. Überall liegen Zigarettenschachteln und diese ekligen schmierigen Trettbomben ähnlichen Ausscheidungen der Hunde. Müllsäcke stapeln sich am Straßenrand und um die Hausmülleimer. Die öffentlichen Papierkörbe, rot und mit frechen Sprüchen beklebt, laufen über und unter ihnen sammelt sich ein stetig wachsender Berg Wohlstandsmüll. Am schlimmsten trifft es hier aber wohl die Reeperbahn. Dort fallen täglich ca. 2t Müll an. Nun sollen dort morgen die Mülleimer einmal geleert werden. Bleibt nur zu hoffen, daß die genervten Büger die Politiker unter Druck setzen können, damit in ganz Hamburg der Müll abgeholt wird. Denn langsam wird es echt eklig.

Müllansammlung im Keller unseres Hauses

3 Kommentare


  1. Ja, richtig. Und was brauchen wir wieder? Ordnung. Ordnung. Ordnung. Das predige ich ja schon seit Jahren.

    Viel schlimmer als der Müll auf den Straßen (das sieht hier in Berlin so aus NACHDEM die Müllabfuhr da war) finde ich ja den Müll in den Köpfen. Da fällt auf St. Pauli bestimmt auch 2 Tonnen pro Tag an. Wer macht den weg?

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    1. Es wird schmutziger! Unser Nachbar aus dem EG hat gerade alle Säcke und Tonnen aus dem Keller geholt und an die Straße gestellt. Ich kann jetzt die vollen Säcke aus dem Fenster werfen und sie landen genau auf dem großen Haufen. Sehr praktisch!

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